Kommentar zu Gewaltverherrlichung und Tötungshemmung

Bei „Stigma Videospiele“: ‚Ich glaub schon, dass es eine natürliche Tötungshemmung in Menschen gibt und dass Videospiele diese auch abtrainieren können. Warum nicht? Andererseits glaube ich jedoch auch, dass es einen natürlichen Überlebensinstinkt gibt und dass Videospiele diesen inhaltlich weit eher ansprechen, sowie so Menschen auch in die Lage versetzen können über sich selbst und ihre Stellung in der Welt nachzudenken. Gerade dann wenn sie gefährlich in Hinblick auch auf einen Abbau der Tötungshemmung sind. Nich die „harmlosen“ Titel wie „Super Mario“. Dieser ureigene Wunsch von Lebewesen den man vielleicht auch Lebenswillen nennen kann wird dabei ideologisch jedoch völlig ausgeblendet.
Das wird so auch nicht erforscht. Dagegen spricht ebenfalls die gängige Vorstellung von „Krieg“ in zivilisatorisch von Frieden begünstigten Gegenden wie der westlichen Welt, nämlich jener dass Leuten von einer Autorität eine Waffe in die Hand gedrückt wird und gesagt „Du gehst da und dort jetzt hin, wie etwa Vietnam oder den Irak, und bringst für uns diese oder jene Menschen um.“ Vielleicht etwas verklausuliert als Befreiungs- oder Befriedungsmission, worauf eine Friedensbewegung mit ihren Ressentiments gegen Freiheit oder „Befriedungen“ über Militärgewalt so dann auch – berechtiger Weise das – aufbauen kann. Für unsere gemeinsame Sache – wie „Freiheit“ oder eben eingebildeter „Befriedung“ durch Waffengewalt: deshalb mag ich auch den blöden Spruch „stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“. Oder John Lennon’s Verbindung von Frieden und Möglichkeit, Chance, nicht Frieden als Norm.
Leider wird genau diese Vorstellung von Krieg vielfach auf Videospielinhalte übertragen. Dahingehend was Menschen in Videospielen eigentlich täten, nicht womit sie konfrontiert werden etc. Zwar gibt es Videospiele die zu Gewalthandlungen zwingen (wie etwa „Black Ops“ oder „Ninja Gaiden 3“), und auch solche die Gewalt explizit auszeichnen (wie ein „Manhunt“), aber auch da wird nicht gefragt weshalb sie das tun, ob sie Charaktere und diese sie spielenden Menschen darüber nicht eigentlich desavouieren möchten, einen Spiegel vorhalten – gerade Konzepten von „Frieden“ oder „Freiheit“ usw. Stattdessen wird einfach davon ausgegangen, dass sie Gewalt „verherrlichen“ würden. Wer Gewalt als Herr überhaupt haben möchte, wer sich Gewalt unterordnen wollen würde, das fragt niemand.‘

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