Neuer Kommentar bei der ZEIT und ihren Gegebenheiten…

ZEIT ONLINE: ‚Dieser Artikel

ist leider mal wieder ein einziges Klischee. Er gibt nichts anderes als stereotype Vorstellungen über Videospiele wieder. Und widerspricht sich dabei naturgemäß wieder selbst.
Sämtliche Bestrebungen etwa „Unabhängigkeit“ in der Branche vorzustellen waren in den letzten Jahren inhaltlich bis auf wenige Ausnahmen einerseits von Reduktionismen in dieselbe Richtung wie „Submerged“ geprägt, andererseits Ausdruck eines mehr oder weniger abstrakten Minimalismus. „Submerged“ ist ein dahingehend geradezu typisches Videospiel – zumindest jenseits von Massenware auf Facebook, Tablets, oder den Millionensellern im Retail – die es im Filmgeschäft und Buchhandel genauso gibt. Und beides mit beidem als Mittel zum Zweck Games einem arrivierteren Geschmack anzunähern, jedenfalls so durch Anpassung für deren Anerkennung und vermeintliche Vielfalt zu sorgen – wenn schon nicht offener Anbiederung an etablierten Kunstwerken bei gleichzeitiger Ablehnung bereits traditionell verachteter Videospiele.

(…) Die Frage

welche sich nunmehr stellt: für welche Öffentlichkeit suggeriert dieser Artikel eigentlich, dass dem nicht so wäre? Regelrecht absurd etwa im Falle vom 70er-Jahre-Kino eines Robert Bresson dieses mit „Dirty Harry“ zu vergleichen und zum Beispiel zu sagen: eigentlich gehts im Film ja nur um Tschinnbumm, da müssen sich die Sehgewohnheiten auf etwas wie von Bresson erst einlassen… Und noch dazu ist der Text eben widersprüchlich, wenn es da zurecht heißt: ‚Denn vordergründig bietet es (…) die (…) Gameplay-Mechanismen bekannter Third-Person-Abenteuerspiele: Man schippert mit dem Boot übers Wasser wie in The Legend of Zelda: The Wind Waker und klettert im Stil von Assassin’s Creed Häuserfassaden empor.‘ Werden dafür die zwischengeschalteten negativen Werturteile „lediglich“ und „rudimentär“ erstmal weggelassen.
Genau! Nicht anders als in den genannten Core-Titeln. Also weshalb soll das deshalb dann nichts für „Hardcore-Gamer“ sein, wieso wird geglaubt dass diese immer eine Herausforderung wie in „Dark Souls“ suchen würden? Genauso gut könnte „Submerged“ auch als ein besonders puristisches Videospiel aufgefasst werden.
Und genau so können Videospiele, sowie mit ihnen ihr angenommenes Publikum, auch mit Vorurteilen zugefrachtet und künstlich klein gehalten werden. Anstatt Ideen über Games ständig auf Gewalt oder das „Lösen“ schwieriger Aufgaben zu reduzieren könnte endlich auch wirklich anders darüber berichtet werden.‘

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