Kommentar: ‚Man müsste sich halt genau ansehen wie diese „Fans“ zum obszönen Transfermarkt stehen – von den Unsummen welche mittlerweile ebenfalls für Übertragungsrechte ausgegeben werden ganz zu schweigen.
Sich dann fragen wie bigott diese „Kritik“ etwa ist, wenn es sich zum Beispiel um lauter Heuchler handeln sollte die jede Woche brav ihre Eintrittskarten in den Millionärszirkus entwerten lassen. Ansonsten würde ich mir von einem Verband der allgemein angeblich für „Video- und Computerspieler“ eintritt schon erwarten, dass er sich auch gegenüber der E-Sport-Wirtschaft solidarisch zeigt – zumal es hier kaum um Schweiz-spezifische Vorwürfe gehen wird.
Videospiele haben nun mal das Problem, dass sie sich als Medien an einer Schnittstelle zwischen Sport, Kunst und Bildung befinden. Sowie als Unterhaltung für gewöhnlich weder für das eine, noch das andere gehalten werden.
Ich halte das jedenfalls für ein weiteres Textbook-Example, dahingehend dass sich die Außenwahrnehmung keineswegs so sehr geändert hat wie es innerhalb der Branche, dem angegliederten Games-Journalismus und den assoziierten Medienwissenschaften (vor allem über die Fachhochschulen) einem glaubhaft versichert werden möchte. So wie zuletzt bei der (wiederholten) Debatte um Bundeswehr-Werbung auf der Gamescom: Videospiele gelten in der Außenwahrnehmung einerseits noch immer (und wegen dem Druck von Seiten des E-Sports, gerade in Hinblick auf die Olympischen Spiele etc., vielleicht sogar mehr denn je) als Ausdruck von Geschäftemacherei mit dem sich erst noch zu arrangieren wäre, der aber – siehe Bundeswehr – erstmal nicht zu ignorieren ist. Andererseits gelten Videospiele weiterhin als exorbitante Sinnlosigkeit und Zeitverschwendung (abgesehen von ihrem traditionellen Status als gesellschaftlicher „Gefahr“ in die eine – Sucht -, oder andere Richtung – Gewalt): dafür, um das überhaupt erkennen zu können, müsste jedoch zunächst die soziale Bereitschaft bestehen sich mit der Bedeutung und Sinnhaftigkeit dieser Medien und ihrer Inhalte auseinander zu setzen. Es ist einfach nicht hilfreich, wenn diesbezüglich wenigstens in der deutschsprachigen Medientheorie die Position so dominant ist sich darauf auszuruhen im Sinne eines Adorno die Hochkultur doch emanzipatorisch überwinden zu wollen, wenn gleichzeitig immer mehr Ressentiments gegen populäre Kulturen und deren RezipientInnen als Nazis und Sexisten aufgebaut werden (diese ansonsten vor allem als politisches Mittel zum Zweck missbraucht werden möchten). Regelrecht fatal aber schließlich die sublime Behauptung, dass jede Diskussion über Sinn und Unsinn des Mediums nur in den Relativismus führen würde, sich stattdessen lieber mit aus meiner Sicht absolut sinnloser, empirischer Sammel-Akrobatik zu beschäftigen und sich über das Medium und seine Belange selbst in bemerkenswerter Weise eigentlich gar nicht zu äußern, keine Stellung zu beziehen.‘