Ein paar (zusätzliche) Gedanken beim Standard. Zu „Wet Dreams Don’t Dry“: ‚Tatsächlich erinnert dieser neue „Larry“ stark an jenen deutschen Krimi den meine Eltern gesehen haben, „Der letzte Bulle“.
Nur ist dieser Larry fast liebenswürdiger. Aber vielleicht liegts auch an Philipp Moog (Ewan McGregor) und die neue Vertonung – im Original hört es sich (wieder) an wie vor 25 Jahren die CD-Version des „sechsten“ Teils, nicht technisch aber dafür inhaltlich. Für mich eindeutig die Überraschung des Jahres und soweit ich es gespielt habe durchaus auf Daedalic-Niveau.
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Außerdem bezieht sich dieses Spiel gleich zu Beginn erstmals wieder auf eine Szene die mich seit dem Ur-Original des ersten Teils von 1987 beschäftigt, aber weder im VGA-Remake von 1991 noch soweit ich weiß dem Indie-Remake von 2013 vorkam, wonach Larry eigentlich kein Mensch ist, sondern ein Roboter der unter der Erde gebaut wird. Ein bisschen so wie bei den „Fraggles“.
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Die englische hört sich so an wie die erste 1994 (für Teil 6). Es scheint sich sogar um denselben Larry-Sprecher zu handeln, falls der wirklich noch leben sollte – hab es nicht überprüft.
Der „Anspruch“ ist aber hoffentlich nicht, dass deutsch meist (oder sogar immer) schlechter wäre – das ist einfach längst nicht mehr der Fall, da die Vielzahl an englischen Produktionen heutzutage die Qualität vielfach verschlechtert hat: wenn soviel Geld vorhanden ist, dass eine deutsche Vertonung angefertigt wird, ist sie deshalb häufig sogar besser. Und an den (hohen) Produktionswerten scheitert gerade dieses Spiel (erstaunlicher Weise) sicher nicht.‘
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Und EA’s „Battlefield“: ‚Hatte bislang nur die Gelegenheit mir die Struktur des Spiels anzusehen, aber: das Spiel mag zwar den Sexismus zwischen Alliierten und „Achsenmächten“
ausblenden und diesbezüglich allgemein auf „Ausnahmen“ setzen, bei den Deutschen etwa auf Hanna Reitsch, den Rassismus betrifft das trotzdem nicht, zumal ja nur der europäische Faschismus so (nicht) portraitiert wird: andere Hautfarben sind dort tabu – während dieselben weißen Typen von Männern und Frauen unter anderem Namen angeboten werden
Diese pseudoinklusive Einstellung gegenüber Frauen kann ich als Zeithistoriker trotzdem nur wenig schmeichelhaft finden: etwas von dem Wenigen das EA damit sagt kann für mich so nur lauten, dass Frauen auch Täterinnen gewesen sind – was schon stimmen mag. Aber dieselben Karrierechancen wie in der British Army, so gering diese auch immer gewesen sein mochten, hatten Frauen in der Wehrmacht trotzdem nicht‘
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Nachtrag 20. November: ‚Vor ein paar Monaten wurden doch noch jene zu den „neuen Nazis“ dazugezählt, waren jedenfalls mit gemeint, welche keine Frauen in „Battlefield V“ sehen wollten. Was ist passiert – plötzlich redet davon niemand mehr, dafür gehts erneut gegen den stets
unliebsamen Waffenfetisch. Komisch nur, dass diese Ablehnung von Schusswaffen scheinbar keine Rolle spielt wenn in „Uncharted starke Frauen“ antreten sollen, „Frauenpower“ angesagt ist. So werden Videospiele politisch instrumentalisiert, politisch missbraucht und hergerichtet, wie sie gerade ge-braucht werden.
„Schießbude“, Zweiter Weltkrieg ohne eindeutige Message als No-Go, alles schon vor fast fünfzehn Jahren bei Bernd Graff in der Süddeutschen und später bei EA (Pacific Assault) gelesen. Betrifft 99% aller WW2-Games.
Ursprünglich relativ aufgeschlossene Games-Berichte, heute fast nur mehr Tendenz mit Spielerwissen. Und die willkürlichen Nazi-Beschimpfungen eines Spätgeborenen/Verharmlosung von Geschichte richten sich sowieso von selbst.‘