Im VDVC-Forum: ‚(…) Wobei ja weniger die Handlung skandalisiert wurde, als vielmehr die (indirekten) Äußerungen zur Migration im Mittelalter.
Ich sehe darin aber auch ein Beispiel dafür, dass selbst größere Titel schon politischen Ausdruck beinhalten können: es ist aus meiner Sicht nicht von der Hand zu weisen, dass „Kingdom Come“ unter dem Eindruck der Migrationsbewegungen in den letzten Jahren entstand – und dahingehend eben jene konservativen Positionen wiedergibt, welche in Osteuropa analog auch entsprechende Regierungen bereits länger vertreten.
Ja, die Handlung mit dem tapferen Jüngling der gegen die vergewaltigenden Horden und diese willkommen heißende „Elite“ vorgeht, mag das gegenwärtige Boulevard vollends ins Mittelalter transferieren, aber gerade das streiten die Adorno-Jünger auf Twitter & Co. aber wohl ja mit ab, also dass so eine große, kommerziell orientierte Produktion überhaupt politisch sein könnte: und widersprechen sich damit selbst – auch mit ihren ständigen Angriffen gegen Ubisoft. „Blockbuster“ wären demnach sowieso „rechts“, wenn sie nicht gerade – so wie die Machwerke eines Neil Druckmann – mit „starken Frauen“ im Spiel zu Gewalt gegen schwache Männer aufrufen. Und „Trash“ auch nur dann von Vorteil, wenn er diese Eigenschaft der „Blockbuster angemessen“ konterkarieren würde.
Also ich finde diese Einstellungsmerkmale überaus langweilig, oberflächlich, vorurteilsbelastet und durchsichtig. Das Spiel mag erzkonservativ und eindeutig rechtsorientiert sein, aber ich finde es jetzt nicht so schlimm wie das für mich schon „allpolnisch“ anmutende „IS Defense“. Ja, auch ich halte es deshalb keinesfalls für preiswürdig, aber kann es trotzdem noch immer würdigen für das was es ist – für seinen mutigen, spielerischen Anachronismus und die derzeit meiner Meinung nach immer noch (mit Abstand, das heißt noch vor „Call of the Wild“) beste Naturimagination. In den langen Jahren nach „Skyrim“ ein absolutes Highlight in diesem Jahrzehnt für mich, und ich halte es so auch für eines der besten Spiele der letzten Jahre.
Darüber hinaus fällt auf, so sehr wie in kaum einem anderen größeren Titel, dass es – wohl wiederum aufgrund seiner Ideologie Fantasy tunlichst vermeiden zu wollen – nicht ohne eine fundierte, historische Beratung auskam. Auch ein „Assassin’s Creed“ ist größtenteils gut recherchiert worden, fiel bis vor kurzem aber noch durch überaus flapsige bis lächerliche Kommentare auf.
Die Begleittexte dieses Spiels entsprechen dafür voll und ganz jener Realienkunde welche ich selbst während meines Studiums hörte. Sie sind weitgehend ernst und weisen auch nicht die tendenziell fremdenfeindliche Ideologie der Handlung auf. Und diese Aspekte eines solchen Titels können alle ganz einfach nichts für die restliche Ideologie, deren etwaigen Missbrauch, die ansonsten allzu sauberen, idyllischen Darstellungen usw.: also gelte es aus meiner Sicht die negative Gefahr welche davon ausgeht einerseits nicht zu verharmlosen, andererseits aber alles andere bitte zu respektieren!‘
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