Kommentare auf Steam (nicht öffentlich): ‚(…) der Vorgänger spielte ja im alten Griechenland und vor allem beide Frauenfiguren sind sich nicht nur optisch sehr ähnlich. Also da werden wirklich moderne Gesellschaftsbilder projiziert. Beide Darstellungen sind komplett austauschbar: der Text des Historikers mit „Valhalla“ als „arischer“ Fantasie, so in sich stimmig er auch sein mag, hindert einen wie Dom Schott dennoch nicht ein Loblied „starker Frauen“ dafür (und gegen giftige Mannsbilder) anzustimmen.
Gewissermaßen wird ein Medium dadurch immun gegenüber Historizität: es kennt nur Einteilungen nach heutigen Maßstäben, etwa nach dem was im letzten Jahrhundert so als Kolonialisierung galt (geprägt durch Said und Stuart Hall).
Das war schon beim ersten Teil so. Die WikingerInnen sind dabei (ähnlich wie SpartanerInnen) bewundernswerte Underdogs und eben keine Protofaschisten – darauf deutet allein ein DLC wie jener zu Paris (als Sehnsuchtsort) hin. Bei Sparta war das noch etwas anders, die dort vorherrschende Menschenverachtung drang in „Odyssey“ wenigstens ansatzweise durch.
Es möchte in erster Linie das Bild der „Barbaren“ relativieren – das ist sein „Revisionismus“, sein „Anti-Rassismus“. Mit den (veränderten) Geschlechterrollen als Nebenprodukt.
Auch „God of War“ wechselte 2018 nahtlos vom Mittelmeer in den hohen Norden und referierte daneben nicht nur seine „neue Männlichkeit“, sondern – ob Zufall oder nicht – die beiden Hauptorte abendländischer „Zivilisation“.‘