Auf Steam (nicht öffentlich): ‚In jedem Fall bestanden (und bestehen?) dort dubiose Geschäftsbeziehungen. Die beiden Titel von Red Candle wurden mittlerweile ja von der Ostasien-Bibliothek Harvards aufgenommen, aber der breiten Öffentlichkeit weiterhin nicht zugänglich gemacht. Dafür kam es im Sommer zu einem physischen Release auf der Insel (also Taiwan) – nicht nur im Heimatland scheint also weiterhin in erster Linie ein kommerzielles Interesse an einer (nochmaligen) Vermarktung zu bestehen.
Wieso bei diesen neuen Überlegungen Valve bislang scheinbar komplett außen vor blieb kapier ich auch nicht – nehme an der chinesische Publisher hat irgendwelche Steam-Exklusivrechte von denen erhalten (und will davon trotz allem nicht abweichen). Die Vereinbarungen sind wohl ziemlich undurchsichtig, aber auch weshalb GOG nicht nur auf Regionalsperren (so wie in D) setzt und es damit gut sein lässt.
Vom Demokratieverständnis und ParteisoldatInnen als „Gamer“ ganz zu schweigen – die Geschichte um dieses Spiel bleibt so oder so leider auch kapitalistisch anrüchig, das heißt nicht nur wegen der globalen Interessen großer Firmen, der CCP, der überaus beschämenden westlichen Taiwan-Politik usw. 2021 könnte auch für Hong Kong überaus kritisch werden – ein Interview mit Nathan Law im Economist verhieß im November jedenfalls nichts Gutes. Ich brauche nicht Houellebecq heißen, wenn ich mit Joe „not bad folks“ Biden im Amt die Zukunft in der Region düster sehe – wenn mir die Bemerkung gestattet sei.
Der Soundtrack ist hier übrigens immer noch verfügbar, aber anscheinend selbst der „politisch umkämpft“ ^^
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Ich meine es braucht gar nicht unbedingt um die Handelsbeziehungen oder den Erfolg von „Cyberpunk 2077“ in China gehen, es kann für die Geschäftsleitung auch so ungemütlich werden wenn sie mit Hate-Mails zugetextet werden. Oder um eine Sorge Opfer von DDOS-Attacken aus der Richtung zu werden – für das Spiel müssen am PC immerhin über 60GB geladen werden und das Release-Fenster ist zweifellos auch kritisch für die Aktie. Die kolportierten Bugs Rückerstattungsfiasko genug.
Schließlich handelt es sich um Sprach- und Kulturbarrieren: beim Soundtrack muss ich „meine Sprachen“ entfernen um erkennen zu können wieso der „mixed“ aufgenommen wurde, wobei es bei den negativen chinesischen „Rezensionen“ zweifellos kaum um die Musik gehen wird.
Abgesehen von Religionskritik, welche unter welchen Umständen kritisiert wird, sind „Mut“ und „Haltung“ eben nur eher nicht gefragt, wenn Putin-Adepten im Verborgenen agieren, oder grölende Trump-Fans in ihrer Fremdenfeindlichkeit meine geliebten Monolithen kaputt schlagen – sie wären es genau hier und jetzt an Ort und Stelle.
Soll heißen: die freie Welt knickt nicht vor China ein, sie ist nur zu bequem (geworden) um tatsächlich (noch) zu wissen was Zivilcourage eigentlich wäre. Das klingt zwar (auch) reaktionär, mir geht es aber darum dass (rechte) Narrative keine Bestätigung finden die schon dazu geführt haben, dass solche „why not“-Zustände nicht trotz plakativer Empörung einfach stehengelassen werden – wie in diesem Channel 4-Timestamp https://www.youtube.com/watch?v=4LqZdkkBDas&t=268s
Also dass heutzutage sinngemäß Mao Tse-Tung und Elliot Page in ihren vermeintlichen Kulturrevolutionen miteinander vergleichbar wären. Sind sie nicht – in keinster Weise, schon gar nicht „philosophisch“ (…).‘