Die menschenverachtende Gewalt der „Familienväter“

(Volkstümlicher) Vatertag 2022 in Deutschland. Erste Nachlese:

Die „Begründung“: soziale Gewalt am Werk.

Mich kann eine negative Reaktion auf etwas das ich sagte eigentlich nur mehr selten erschüttern und meide mittlerweile für gewöhnlich ohnehin jegliche Konfrontationen, aber das (diese Härte) hat mich dann doch überrascht, getroffen (betroffen gemacht, zumal ich persönlich betroffen war…).

Die besagten Regeln: offenbar war „ART 1“ gemeint.

Darin heißt es: „1. Untermauere Deine Ansicht mit Argumenten.“ Ich habe keine sachbezogene „Ansicht“ zum Ausdruck bringen wollen, sondern darzustellen versucht worin das Problem in der Wahrnehmung liegt. Demzufolge können sich bei mir auch keine „Argumente“ einfinden – mir liegt es fern in der Sache sowohl zu behaupten dass „Anno“ realistisch(er) sein sollte, noch dass „Realität“ bezogen auf die Franchise ein großes Problem darstellen würde. Daran habe ich überhaupt kein Interesse. Vielmehr handelt es sich um eine Unterstellung die ich nur zurückweisen kann, dass ich eine „Ansicht“ hätte oder (dafür) „Argumente“ bräuchte. Wäre schön wenn alles so einfach wäre: ich habe vielmehr (also ganz im Gegenteil) zeigen wollen worin das Problem dieser Forderungen liegt und gerade (!) die Vorstellung einer dementsprechenden „Argumentation“ thematisiert. Lapidar stelle ich fest: Kritik in der Sache dieser Argumentationen ist so nicht möglich, da keine komplexeren Zugänge an einen Gegenstand (außer „pro“ und „contra“ wie in der Mittelschule) vorgesehen sind.

„2. Gehe bei deiner Interpretation davon aus, dass dein Gegenüber gute Absichten verfolgt.“ Mein Vorwurf war gerade jener, dass mit dieser „Kritik“ die ich sozusagen „kritisierte“ in anderen immer nur das Schlechteste angenommen zu werden scheint. Also (damit) „journalistisch“ klassische TäterInnen-Opfer-Umkehr geübt, betrieben wird: ich fragte unter anderem weshalb Videospiele überhaupt „Realität“ abbilden sollten etc. Auf nichts das ich schrieb erhielt ich eine Antwort, sondern wurde gesperrt.

„3. Zeige Interesse, die Position deines Gesprächspartners zu verstehen.“ Mein sogar zentralster Vorwurf war jener, dass in den letzten fünfzehn Jahren eine Gesprächssituation erzeugt wurde in der, etwa in Leitmedien, immer nur dieselben Vorwürfe und Forderungen gegenüber Videospielen wiederholt werden. Ein Gesprächspartner existiert demnach (dort und anderswo) gar nicht und wie mit mir hier (einmal mehr) verfahren wurde bleibt der beste „Beweis“ dafür.

„4. Stelle Fragen, anstatt deinem Gesprächspartner eine Motivation zu unterstellen.“ Dieser Punkt mag der einzige sein der mir vorgeworfen werden kann. Ich stelle zu meiner Verteidigung allerdings fest: die Motivation des Autors war der eigentliche Grund weshalb ich schrieb. Motivation zu thematisieren scheint demnach nicht möglich: es ging mir darum zu fragen weshalb Bezugnahmen zu „Realität“, Repräsentation oder (historische) Lebenswirklichkeiten dermaßen von vordringlichem Interesse sein sollten, brauchte für diese Feststellung aber die Annahme einer entsprechenden Motivation. Meine „These“ zu formulieren erscheint mir demnach in dieser Situation schon nicht möglich zu sein, das heißt ohne dem Autor etwas zu „unterstellen“.

Meine Gegendarstellung zu diesen vier Punkten erging zusammen mit der Feststellung, dass ich mich durch die Moderation menschenverachtend behandelt fühle (ich habe immerhin u. a. Ausgrenzung vorgeworfen und wurde daraufhin gesperrt) sowie als soziale Gewalt erachte zusätzlich zur Veröffentlichung hier auch als „Feedback“ an den „Podcast“ (die einzige angegegebene Möglichkeit auf so eine Sperre zu reagieren). Ich denke meine Wortwahl und meine Bezugnahmen sprechen dabei für sich, während das Verhalten gegenüber meiner Person – das ich einmal mehr unter „Hass im Netz“ subsummieren möchte – sich von selbst richtet und der „progressive“ Journalismus in dieser Form sich aus meiner Sicht dadurch einmal mehr disqualifiziert hat. Ich wies auch daraufhin, dass ich zwar an keinem weiteren direkten Gespräch interessiert bin (nach diesem unfreundlichem Verhalten), aber den Vorfall gegebenenfalls mit großen Fragezeichen ansprechen würde sollte ich (etwa beruflich in Seminaren usw.) einmal Gelegenheit dazu bekommen. Auf die Verwendung meines Klarnamens verzichtete ich ausnahmsweise (er wird in der Mail aber sowieso „mitgeliefert“).

Denn kurz nachdem ich mich im Feber dort angemeldet hatte hieß es noch vom selben Moderator, einem bekannten Journalisten (zweite Nachlese):

Eine Lotterie

Wer soll diesen Antiintellektualismus, diese perfide, fortgeschrittene „Trollerei“ in irgendeiner Weise ernst nehmen – wo es ganz offensichtlich um keine Sache, sondern nichts anderes geht als sich selbst zu profilieren, eigene Befindlichkeiten auf ein Display zu stellen und jede Rede gegen diese Vorgangsweisen zum Selbstgefallen als Sprechen zu sanktionieren. Nach der Sperre heute Vormittag folgte nämlich bezeichnender Weise noch diese Bemerkung (das Thema wurde daraufhin, wie üblich, autoritär gesperrt sodass niemand mehr antworten kann – und das soll womöglich situativ noch „Demokratie“, „Teilhabe“ und „Vielfalt“ ausdrücken – das Selbstverständnis nicht in Worte zu fassen). Als erste symbolische Reaktion habe ich den Podcast für sein Verhalten außerhalb von Patreon auf Patreon gemeldet (da ich dort zufällig angemeldet war) mit Link zu meiner öffentlichen Sperre im Forum: „bullying or harrasing“.

Ehrlich gesagt ist mir das seit meiner Polygon-Sperre 2016, auf die irgendwie immer noch stolz bin, wissentlich nicht mehr passiert – habe mich seitdem aber auch kaum mehr dementsprechend geäußert. Dennoch sollte ich mir ernstlich überlegen ein Abzeichen für einen Steirerhut zu basteln: ja meine innerliche Reaktion ist auch in diesem Fall ob dieser Verletzung ambivalent, aber aufgrund der geografischen Nähe hier (ins Nachbarland hinein) überwiegt nicht der Stolz „erfolgreich“ dagegengeredet zu haben, sondern doch eher Trauer und Kopfschütteln über diese Zustände/privilegierten und überheblichen Mitmenschen, oder Machtlosigkeit daran etwas ändern zu können. Leider unabänderlich erscheinenden sozialen Strukturen.

Über pyri

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