* Eine…

… Beschäftigung mit der öffentlichen Wahrnehmung von Computer- und Videospielen – im Besonderen deren kommerziellen Charakter im Rahmen einer multi- und international auftretenden Industrie – führte mich auf mittlerweile drei Blogs (1, 2) mit an die 2000 Artikeln seit 2007 – abgesehen von grundsätzlichen Vorbehalten gegen Medien -, zu diversen öffentlich ausgetragenen Konfrontationen mit in erster Linie sich wohl gegenseitig abgrenzen wollenden Ideen von „Videospielen für alle“*, wozu ich hier ganz klar eine Gegenposition zu Videospielen als etwa „Leitmedien“ einnehmen möchte: insofern setze ich mich hier unter dem Eindruck eines zunehmenden Bestrebens zur Normierung von Inhalten und Kasteiung von Fantasien, auch oder gerade bei einer ideologischen Rede von „Unabhängigkeit“, für provokativ eindeutig mehr Vielfalt in diesem Bereich ein, sowie kritisch mit damit verbundenen Ideen über Narration, Sozialität und Literalität auseinander.
Bereits in meiner Dissertation beschäftigte ich mich dahingehend einerseits mit diversen aus meiner Sicht ausgrenzenden und nicht nur ästhetisch diskriminierenden Zuschreibungen für unliebsamen Ausdruck als „Pornografie“, camp, „Kitsch“ oder „Schund“, andererseits mit ebensolchen Bestimmungen über (fiktionale) Inhalte beziehungsweise deren auch nur möglichen Interpretationen für gesellschaftliche Mehrheiten. Als Mensch mit Behinderung setze ich mich darüber hinaus gern mit damit verbundenen idealisierten oder realisierten Körperbilden, dem Sicher- und Gesundheitsdispositiv, diversen Grenzüberschreitungen wie dem in Deutschland strafrechtlich relevanten „Vergehen“ der Gewaltdarstellung, und ideologiekritisch mit Ismen wie dem Realismus auseinander.
Einen wesentlichen Platz nahm in zunehmendem Maße eine Kritik der Kritik an Genre-Inhalten ein, welche vor allem bestimmte einseitige Zugänge zu „Kritik“ oder kritischem Potential in Spielen betraf, wobei mein hiesiger Aktivismus auch eine pädagogische Dominanz in der Beurteilung von Medien wie Computer- und Videospielen betrifft, sowie einen (umgangs- oder wissenschafts)sprachkritischen Zugang zur Deutungshoheit bei Begriffen wie „Zweck“, „Beherrschung“, „Verherrlichung“, „Verwahrlosung“, „Beeinträchtigung“ oder „Gefährdung“ – in Zusammenhang mit normierter und entindividualisierter „Gewalt“ und „Jugend“, etwa vor allem bei Konzepten von „Gewaltprävention“ und „Jugendschutz“. Ich frage mich etwa wer wann was wo wie und warum „kritisiert“, sowie epistemologisch glaubt „Kritik“, oder „Kritiklosigkeit“ – eine Affirmation für negativ empfundene Medieninhalte -, erkannt zu haben, das heißt untersuche für gewöhnlich die Modalitäten einer „Kritik“.
Sehr viele Inhalte auf diesem dritten Blog sind jedoch zweifellos bloß mehr Kopien von meinen anderswo veröffentlichten Stellungnahmen. „Der Almrausch“ ist somit, nach „Menschlichkeit +Liebe“, mein zweites persönliches Sicherungsarchiv, da ich leider die Erfahrung machen musste dass sehr viele dieser Erklärungen in einer für sie widrigen Welt zumindest längerfristig kaum Geltung erlangen und Bestand haben dürfen – falls sie überhaupt mal veröffentlicht werden. In diesem Zusammenhang will ich häufig herkömmliche Gedanken über Würde und Werturteile leidenschaftlich herausfordern, sowie gängige Zugänge zur Erziehung im Rahmen eines Blicks auf vermeintliche Kindermedien in Frage stellen. Sichtweisen welche ich als überaus einseitig erachte – zumal dann wenn sie auf den alleinigen „Beitrag“ einer Gesellschaft mit Kindern hinauslaufen: damit verbunden stehe ich ebenfalls Prinzipien von Erfolg und Leistung in einer Welt sehr kritisch gegenüber, welche mir vielfach danach bestrebt zu sein scheint – sei es durch eine Verhinderung von geografischer Migration oder vertikaler Durchlässigkeit – das Glück der Menschen, oder auch nur deren Chancen darauf, einzuschränken.
„Die Welt verlangt danach, gekontert zu werden.“ Ilse Aichinger

„Österreichisch sein heißt, in dieser Heimat niemandes Brückenkopf zu werden, aber jedermanns Brücke.“ Franz Theodor Csokor

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