Zu Epic und (den Umgang mit) seinem Publikum

Kommentar (nicht öffentlich auf Steam) als Reaktion auf einen Meinungsartikel: ‚Der Hinweis darauf was mal eine Anzeige war (Mac gegen IBM PC) und heutzutage Politik, die Grenzen verschwimmen bei der Reklame nämlich zusehends – siehe EA und „Battlefield V“ (Verhöhnung nach GamerGate).

Rebekah Valentine durfte vor allem darüber erschrocken gewesen sein wie bereitwillig Epic damit „Gamer“ vor den eigenen Karren spannen wollte.
Und das bin ich ehrlich gesagt auch. Erschrocken: wer die Videospielpresse in den letzten fünf Jahren aufmerksam beobachtet hat, hat unumwunden eine gewisse Distanz zum (potentiellen) Publikum feststellen müssen – und zwar genau wegen GamerGate. Es hat JournalistInnen einfach gezeigt wie gefährlich Videospieler werden können.
Was auch immer das war: dass etwa ein TotalBiscuit damit sympathisiert hätte lese ich hier zum ersten Mal – bislang dachte ich er sei bestenfalls neutral gewesen. Bekannt bleibt jedenfalls, dass Rechte wie „Milo“ Gamer deswegen instrumentalisiert hatten, hierzulande etwa „Identitäre“ Gamer rekrutieren konnten.

Die Wahrnehmung braucht nicht unbedingt eine sein wie im polnischen Netflix-Film „Hejter“, wo die reale Gewalt des Rechtsterrorismus praktisch ausschließlich aus einem animierten MMO her rührt, aber „Fortnite“ ist kein „Minecraft“. Kein Indiespiel das irgendwann riesengroß wurde, sondern war von Anfang an beinhart kalkuliert gewesen, obwohl dessen Erfolg niemand auf dieser Welt vorausahnen konnte als es Herr Bleszinski damals noch ursprünglich angekündigt hatte – angefangen beim ästhetischen Bruch der damit begangen wurde: mit „Minecraft“-Anleihen gezielt Jüngere anzusprechen, während sich dennoch auf die Stärken typischer Shooter-Mechaniken verlassen werden konnte und deshalb trotzdem niedrigere Freigaben erreicht werden konnten – und, ganz wichtig, der öffentliche Eindruck von Harmlosigkeit.
Dass potentiell sehr junge Menschen von dieser Form der Manipulation betroffen sind dabei wohl ein demoskopisches Faktum – und eben keine Verantwortung.‘

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